Angebot für Patienten

Wir untersuchen Krankheiten und Beschwerden des gesamten Verdauungstrakts – von der Speiseröhre über Magen und Dünndarm bis zum Dickdarm und Darmausgang. Die folgenden Inhalte beschreiben unsere Untersuchungen in einer einfach verständlichen Sprache. Sollten dennoch Fragen offen bleiben, beantworten wir Ihnen diese gerne.

Abdomensonografie (Ultraschall des Bauchraumes)

Die Abdomensonografie (Ultraschall des Bauchraumes) ermöglicht die Untersuchung von Bauchorganen zum Beispiel Leber, Nieren, Milz, Gallenblase/-wege, Pankreas (Bauchspeicheldrüse), Harnblase, und verschiedener Blutgefässe. Sie wird sowohl zur Diagnose von Erkrankungen als auch zur Verlaufskontrolle angewandt. Der Ultraschallkopf sendet Hochfrequenzschallwellen durch den Körper. Diese Wellen, deren Frequenz so hoch ist, dass das menschliche Ohr sie nicht wahrnehmen kann, erzeugen ein Echo, wenn sie auf ein Organ treffen. Aus den Informationen wird ein Bild errechnet und auf einem Bildschirm dargestellt. So kann Ihr Arzt in Echtzeit die Organe auf Veränderungen bzw. Krankheiten hin beurteilen.

Häufigste Gründe für eine Abdomensonografie sind unklare Bauchschmerzen oder die weitere Abklärung bei Verdacht auf eine krankhafte Veränderung im Bauchraum.

Die häufigsten Befunde sind im Allgemeinen Zysten (flüssigkeitsgefüllte Hohlstrukturen), Entzündungen, Gallen- oder Harnsteine, Verkleinerungen oder Vergrösserungen von Organen oder Tumoren.

Die Vorbereitung zur Abdomensonografie beinhaltet, dass Sie ca. 6 Stunden vor der Untersuchung nichts mehr essen sollten. Trinken ist erlaubt. Es empfiehlt sich, am Untersuchungstag auf grössere Mahlzeiten und Getränke mit viel Kohlensäure zu verzichten. Andernfalls ist der Darm zu sehr mit Gas gefüllt und überlagert die anderen Organe. Damit die Blase gut dargestellt werden kann, bitten wir Sie, direkt vor der Untersuchung keinen Urin zu lösen. Ziehen Sie am besten weite Kleidung an, sodass Sie den Bauch gut freimachen können.

Die Durchführung der Untersuchung erfolgt in wachem Zustand und dauert ca. 15 Minuten.

Atemtests

Vor- bzw. Nachbesprechung findet bei uns in der Praxis statt, die Tests werden extern durch das Labor Viollier durchgeführt.

Endoskopie (Spiegelung) allgemein

Als Endoskopie bezeichnet man in der Medizin die Darstellung der Bauchorgane durch die natürlichen Öffnungen wie Mund und After. Endoskopie heisst wortwörtlich «in das Innere sehen».

Die Endoskopie ist ein diagnostisches Verfahren zur Untersuchung von Körperhöhlen und Hohlorganen, zum Beispiel des Magens oder des Dickdarms. Im Deutschen wird oft auch der Begriff der Spiegelung verwendet. Man spricht dann beispielsweise von Magen- oder Darmspiegelung. Dabei können Biopsien (Gewebeentnahmen) gemacht, Polypen abgetragen, Tumoren entfernt und/oder Blutungen gestillt werden.

Ein Endoskop ist ein schlauchartiges flexibles oder starres Instrument, welches aus einer Beleuchtungseinrichtung mit Kaltlicht und einer Mikrokamera besteht. Kaltlicht wird verwendet, um Hitzeschäden an den zu untersuchenden Organen zu vermeiden. Mit Hilfe der Kamera ist eine direkte Bildübertragung, so zu sagen eine Liveaufnahme, auf mehrere Monitore möglich, sodass der behandelnde Arzt alles genau einsehen kann. Bei Bedarf können zusätzlich Durchleuchtungen oder Röntgenaufnahmen gemacht werden.

Die Endoskopie hatte ursprünglich in der Gastroenterologie ihre stärkste Verbreitung. Nachfolgende Untersuchungen werden am häufigsten durchgeführt:

Gastroskopie: Untersuchung der Speiseröhre, des Magens und der ersten Abschnitte des Dünndarms (Zwölffingerdarm)

Koloskopie: Untersuchung des gesamten Dickdarms, der letzten Abschnitte des Dünndarms sowie des Enddarms inkl. After

ERCP: Untersuchung und Darstellung der Gallen- und Pankreasgänge (endoskopisch Retrograde Cholangio-Pankreatikografie)

Enteroskopie: Untersuchung des Dünndarms

Rektoskopie: Untersuchung des Enddarms inkl. After

Des Weiteren wurden im Laufe der Zeit immer mehr Untersuchungen entwickelt, zum Beispiel die Kapselendoskopie: Untersuchung des Dünndarms

Aktuell dienen die Endoskopien (Spiegelungen) primär der Diagnostik und Therapie von Magen-Darm-Erkrankungen. Sie werden aber unter anderem auch zur Vorsorgeuntersuchung und zur Kontrolle eingesetzt.

Damit die Untersuchungen möglichst komplikationslos und für Sie schmerzfrei verlaufen, erhalten Sie in der Regel ein Beruhigungsmittel, sodass Sie während der Untersuchung schlafen. Sie ist für Sie deshalb schmerzfrei, ohne dass Sie irgendetwas von der Untersuchung spüren. Jede Untersuchung wird durch einen Facharzt durchgeführt. Dabei steht Ihnen und dem jeweiligen Arzt mindestens eine Untersuchungsassistenz zur Seite.

Bitte beachten Sie, dass aufgrund des Ihnen verabreichten Beruhigungsmittels das Lenken eines Fahrzeuges nach der Untersuchung für 12 Stunden untersagt ist.

Komplikationen bei einer normalen Endoskopie (Magen- oder Darmspiegelung) treten sehr selten auf. Trotz grösster Sorgfalt kann es bei allen Spiegelungen zu Verletzungen der Wand des Verdauungstraktes (Perforation), zu einer Blutung oder zu einem Infekt kommen. Die Komplikationen können meistens endoskopisch oder medikamentös behoben werden, ganz selten ist ein operativer Eingriff notwendig.

Enteroskopie (Dünndarmspiegelung)

Bei der Enteroskopie (Dünndarmspiegelung) wird vor allem der Dünndarm mittels einer Video-Optik beurteilt. Dabei werden primär die Schleimhaut sowie allfällige Veränderungen des Dünndarms beurteilt.

Häufige Gründe für eine Enteroskopie sind Blutungen, Polypen oder Stenosen (Engnisse) im Dünndarm. Zusätzlich zu den diagnostischen Möglichkeiten ist bei der Enteroskopie eine direkte therapeutische Intervention möglich. Bei anderen Formen der Dünndarmbildgebung wie der Kapselendoskopie oder der MR-Enterografie ist dies nicht möglich.

Die häufigsten Befunde bei einer Enteroskopie sind Tumoren des Dünndarms, gut erreichbare kleinere Blutungen oder andere Gründe. Wie üblich muss die Indikation individuell geprüft werden.

Die Vorbereitung der Enteroskopie bedingt vorgängig eine Darmreinigung, da eine video-optische Beurteilung ansonsten nicht möglich ist. Im Allgemeinen ist auf eine frühzeitige Ernährungsumstellung zu achten, gefolgt vom unumgänglichen Trinken einer Abführlösung. Die Abführung ist erfolgreich, wenn beim Stuhlgang lediglich noch klare oder gelblich durchsichtige, wässrige Flüssigkeit vorhanden ist.

Die Durchführung der Enteroskopie erfolgt heutzutage mithilfe einer Kurzsedation. Da der Dünndarm relativ lang ist (bei einem Erwachsenen etwa 4 Meter) und sich im Bauch mehrfach um die Kurve legt, wird versucht, über ein langes Endoskop und mit einem oder zwei Ballons den Dünndarm auf das Endoskop aufzufädeln. Die Untersuchung selbst dauert ca. 45 bis 60 Minuten.

Im Rahmen der Untersuchung können Gewebeproben aus dem Dünndarm entnommen, Polypen abgetragen und beispielsweise blutende kleine Gefässmissbildungen (Angiodysplasien) verödet werden.

Zur Vermeidung von Komplikationen sind Ihre Angaben zu Ihrer Krankengeschichte und zu Ihren Medikamenten, insbesondere zu Ihrem Blutverdünner, sehr wichtig. Diese Angaben wird eine unserer Fachpersonen, welche Sie für die Untersuchung vorbereiten und aufklären wird, mit Ihnen gemeinsam besprechen und erfassen.

Bitte beachten Sie, dass aufgrund des Ihnen verabreichten Beruhigungsmittels das Lenken eines Fahrzeuges nach der Untersuchung für 12 Stunden untersagt ist.

ERCP (endoskopische retrograde Cholangio-Pankreatikografie)

Die ERCP (endoskopische retrograde Cholangio-Pankreatikografie) ist eine Röntgenkontrastdarstellung des Gallengangsystems und des Bauchspeicheldrüsenganges mittels Video-Optik. Es besteht die Möglichkeit zu therapeutischen Massnahmen, beispielsweise Entfernung von Gallensteinen, Überbrückung von Engnissen, Biopsien (Entnahme von Gewebeproben) usw. Die ERCP erfolgt wie bei der Gastroskopie (Magenspiegelung) durch Einführung des Untersuchungsgerätes durch den Mund bis in den Zwölffingerdarm, in den der Gallengang und der Bauchspeicheldrüsengang münden.

Häufige Gründe für eine ERCP sind Gallengangsteine, entzündliche Verengungen und Tumoren der Gallenwege sowie chronische Entzündungen, Tumoren und Zysten der Bauchspeicheldrüse. Die ERCP erfolgt meist nach ärztlicher Überweisung, da für diese Untersuchung in der Regel Vorabklärungen notwendig sind.

Die häufigsten Befunde bei einer ERCP sind Gallengangsteine, welche mit den vorhandenen Instrumenten endoskopisch entfernt werden können, oder Stenosen (Engnisser), welche mithilfe einer Stenteinlage oder Dilatation (Aufdehnung) überbrückt bzw. erweitert werden können.

Die Vorbereitung zur ERCP beinhaltet, dass am Tag vor der Untersuchung ab 24.00 Uhr keine Nahrung ausser klarem Wasser und 2 Stunden vor Untersuchungsbeginn gar nichts mehr eingenommen wird, da sonst die Beurteilung deutlich eingeschränkt oder gar unmöglich ist.

Die ERCP wird in der Regel unter stationären Bedingungen durchgeführt. Dabei werden Sie im Lindenhofspital für 2 bis 3 Nächte hospitalisiert und überwacht. Nach Eintritt ins Lindenhofspital werden Sie von den Pflegefachpersonen auf der Ihnen zugeteilten Station betreut und entsprechend auf die Untersuchung vorbereitet.

Gastroskopie (Magenspiegelung)

Bei der Gastroskopie (Magenspiegelung) oder auch Ösophago-Gastro-Duodenoskopie (ÖGD) genannt, werden die Speiseröhre (Ösophagus), der Magen (Gastro) selbst sowie der obere Dünndarm (Zwölffingerdarm/Duodenum) mittels einer Video-Optik beurteilt. Zudem können aus den eingesehenen Bereichen Gewebeproben zur weiteren Untersuchung entnommen werden. Auf diese Weise ist es möglich, viele Krankheiten zu erfassen (siehe unten die häufigsten Befunde). Ebenfalls besteht die Möglichkeit zu therapeutischen Massnahmen, beispielsweise Entfernung von Polypen und Tumoren, Stillung von Blutungen, Infektionssuche, Aufdehnung (Dilatation) oder Überbrückung von Engstellen (Stenteinlage), Abtragung von überschüssigem Gewebe oder auch Anlage von Ernährungssonden.

Häufige Gründe für eine Gastroskopie sind beispielsweise unklare Oberbauchbeschwerden, Magenbrennen (Sodbrennen), saures Aufstossen (Reflux) oder Schluckstörungen (Dysphagie). Weitere wichtige Gründe können Blutungen, Tumorsuche oder Verdacht auf Lebensmittelunverträglichkeit (z.B. Glutenintoleranz) sein und vieles mehr.

Die häufigsten Befunde bei einer Gastroskopie sind Entzündungen, beispielsweise eine Gastritis (Magenschleimhautentzündung), Refluxösophagitis (Refluxkrankheit der Speiseröhre), eosinophile Ösophagitis («allergische» Entzündung der Speiseröhre), bis hin zu Geschwüren (Ulkus), Infektionskrankheiten, am häufigsten Helicobakterbefall (Bakterium im Magen), Zöliakie (Glutenunverträglichkeit), Stenosen (Engnisse) aus verschiedenen Gründen, seltener auch gut- oder bösartige Tumoren (Krebs). Dabei sind in der heutigen Zeit magensäure- oder medikamentös bedingte Entzündungen deutlich häufiger als Krebserkrankungen.

Die Vorbereitung zur Magenspiegelung beinhaltet, dass mind. 6 Stunden vorher keine Nahrung ausser klarem Wasser und 2 Stunden vor Untersuchungsbeginn gar nichts mehr eingenommen wird, da sonst die Beurteilung deutlich eingeschränkt oder gar unmöglich ist.

Die Durchführung der Gastroskopie erfolgt heutzutage meistens mithilfe einer Kurzsedation (kurzer Schlaf, aber keine Narkose). Die Untersuchung ist für Sie deshalb schmerzfrei und Sie merken nichts von der Untersuchung. Die Untersuchung selbst dauert zwischen 15 und 30 Minuten.

Komplikationen bei einer normalen Magenspiegelung ohne Interventionen (therapeutische Massnahmen) sind extrem selten (0,2‰). In diesen Fällen handelt es sich meist um vorübergehende Nebenwirkungen. Nach der Untersuchung können vorübergehend leichte Heiserkeit oder Schluckbeschwerden auftreten. Trotz grösster Sorgfalt kann es bei allen Spiegelungen selten einmal zu Verletzungen der Wand des Verdauungstraktes (Perforation), zu einer Blutung oder Infektion kommen, die man meistens direkt behandeln kann. Nur ganz selten ist wegen einer Komplikation eine Operation notwendig. Bei einer Magenspiegelung, die mit einer endoskopischen Behandlung kombiniert ist, beispielsweise Erweiterung von Engstellen, Tumorresektion usw., werden die Abläufe und die speziellen Risiken detailliert vorher mit Ihnen besprochen.

Zur Vermeidung von Komplikationen sind Ihre Angaben zu Ihrer Krankengeschichte, zu Ihren Medikamenten, insbesondere zu Ihrem Blutverdünner, sehr wichtig. Diese Angaben wird eine unserer Fachpersonen, welche Sie für die Untersuchung vorbereiten und aufklären wird, mit Ihnen gemeinsam besprechen und erfassen.

Bitte beachten Sie, dass aufgrund des Ihnen verabreichten Beruhigungsmittels das Lenken eines Fahrzeuges nach der Untersuchung für 12 Stunden untersagt ist.

Kapselendoskopie

Bei der Kapselendoskopie wird die Schleimhaut des Dünndarms beurteilt. Dies geschieht mit einer kleinen Kapsel, vergleichbar mit einer grösseren Tablette, in der eine Batterie für mehrere Stunden sowie eine Miniaturkamera eingebaut sind. Die Kapsel wird nach Anlegen eines Bauchgurtes, in dem ein Datenrekorder integriert ist, wie eine normale Tablette mit Wasser geschluckt und beginnt bereits ab dem Magen Daten an den im Bauchgurt integrierten Datenrekorder zu senden.

Häufigster Grund für eine Kapselendoskopie ist die Abklärung einer weder aus dem Magen noch aus dem Dickdarm stammenden Blutung, der sogenannten mittleren gastrointestinalen Blutung. Der Vorteil der Kapsel ist die klare Visualisierung der Dünndarmschleimhaut, aus der sich beispielsweise Medikamentennebenwirkungen, chronisch-entzündliche Darmerkrankung, angeborene Dünndarmfehler und andere Erkrankungen diagnostizieren lassen. Der Nachteil der Kapsel ist, dass man bis heute lediglich mit den Augen sehen, jedoch nicht mit den Händen behandeln kann.

Die Vorbereitung der Kapselendoskopie bedingt vorgängig eine Darmreinigung, da eine video-optische Beurteilung ansonsten nicht möglich ist. Im Allgemeinen ist auf eine frühzeitige Ernährungsumstellung zu achten, gefolgt vom unumgänglichen Trinken einer Abführlösung. Die Abführung ist erfolgreich, wenn beim Stuhlgang lediglich noch klare oder gelblich durchsichtige, wässrige Flüssigkeit vorhanden ist.

Die Durchführung der Kapselendoskopie erfolgt in wachem Zustand. Nach entsprechender Vorbereitung schlucken Sie morgens die Kapsel bei uns in der Praxis, danach können Sie wieder nach Hause gehen. Dabei sollten Sie für die nachfolgenden 4 Stunden lediglich klares Wasser trinken. Ab dem Mittag können Sie normal essen. Die Kapsel verhält sich im Verlauf wie ein Stück Essen und rutscht vom Magen in den Dünndarm und zum Schluss in den Dickdarm, über den sie in die Toilette ausgeschieden wird. Die Kapsel wird runtergespült und muss nicht gesucht werden.

Während ihrer 6 bis 8-stündigen Reise durch den Magen-Darm-Trakt werden 50’000 bis 60’000 Bilder aufgenommen und auf den Datenrekorder, welchen Sie im Bauchgurt auf sich tragen, übermittelt.

Am Abend wird der Datenrecorder mit dem Bauchgurt in der Praxis zurückgegeben. Die Auswertung kann teilweise mehrere Tage in Anspruch nehmen, weswegen wir hier um etwas Geduld hinsichtlich der Resultate bitten, die wie üblich direkt dem Hausarzt telefonisch oder schriftlich mitgeteilt werden.

Für die Kapselendoskopie ist eine Kostengutsprache seitens der Krankenkasse erforderlich. Hierfür sind unter anderem eine vorausgehende Untersuchung zur Abklärung allfälliger Krankheitsbilder, beispielsweise Gastro- und Koloskopie (Magen- und Darmspiegelung), und weitere Tests erforderlich.

Eine Kapselendoskopie ist im Allgemeinen keine Notfalluntersuchung, da anderweitige Risiken bereits vorgängig mittels Gastroskopie und Koloskopie ausgeschlossen werden konnten. Mittels Kapselendoskopie ist eine Beurteilung des Dünndarms möglich, nicht aber des Magens und des Dickdarms.

Koloskopie (Darmspiegelung)

Bei der Koloskopie (Darmspiegelung) werden After, Dickdarm und die unteren Abschnitte des Dünndarms, soweit einsehbar, mittels einer Video-Optik beurteilt. Wie alle Endoskopien dient die Koloskopie primär der Beurteilung der Schleimhaut sowie allfälliger Veränderungen des Dickdarms oder des Dünndarms. Ebenfalls können hier Proben entnommen werden.

Häufige Gründe für eine Dickdarmuntersuchung sind unklarer Durchfall, chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), Alarmsymptome des Magen-Darm-Trakts, beispielsweise Blutabgang aus dem After, schwarzer Stuhlgang, unklarer Gewichtsverlust oder Unterbauchschmerzen. Ebenfalls wichtig ist das Erfassen von Polypen, gutartigen, aber auch bösartigen Tumoren (Darmkrebs).

Vorsorgeuntersuchung: Aus Vorsorgegründen ist ab dem 50. Lebensjahr auch bei Leuten ohne Beschwerden eine Koloskopie zur Darmkrebsvorsorge empfohlen. Dabei sollten sogenannte Polypen, die als Vorstufen eines Darmkrebses gelten, rechtzeitig entdeckt und entfernt werden, bevor sie sich zu einem Darmkrebs entwickeln können. Diese Polypen machen in der Regel keine Beschwerden, sodass sie nur mit einer Vorsorgeuntersuchung rechtzeitig erkannt werden können. Zudem sollen bereits bestehende Darmkrebse frühzeitig gefunden und behandelt werden.

Polypektomie (Polypenentfernung): Hierfür stehen mehrere Methoden zur Verfügung, die jeweils die vollständige Abtragung der Polypen gewährleisten sollen. Die meisten Polypen sind klein oder mittelgross (bis 2 cm) und können häufig mit einer speziellen Zange oder einer Metallschlinge direkt vollständig entfernt werden. Grössere Wunden können zusätzlich mit Clips verschlossen werden. Dies kann in der Regel unter ambulanten Bedingungen durchgeführt werden.

Bei besonders grossen oder speziellen Polypen oder Tumoren, die nicht oder nur schlecht mit den bisherig erwähnten Methoden zu entfernen sind, bieten wir ausserdem die sogenannte endoskopische Submukosa-Dissektion (ESD) an. Dabei wird der Polyp inkl. der ihn einbettenden Wandschicht komplett abgetragen. Bei speziellen Polypen kann auch eine sogenannte Vollwandresektion (FTR) notwendig sein. Diese Methoden sind technisch sehr anspruchsvoll, erlauben aber auch bei bereits fortgeschrittenen Polypen oder bei Frühkarzinomen (Krebs im Anfangsstadium) eine vollständige Abtragung und damit eine Unterbindung des Entartungsrisikos. Bei beiden Verfahren ist ein stationärer Aufenthalt von ca. 2 bis 3 Tagen im Lindenhofspital zur anschliessenden Überwachung notwendig.

Die häufigsten Befunde bei einer Koloskopie sind Polypen, entzündliche Darmerkrankungen, Divertikel (Darmwandausstülpungen) und Hämorrhoiden. Selten kann auch bereits ein Darmkrebs bei beschwerdefreien Patienten meist in einem frühen Stadium festgestellt werden.

Die Vorbereitung der Koloskopie bedingt vorgängig eine Darmreinigung, da eine video-optische Beurteilung ansonsten nicht möglich ist. Im Allgemeinen ist auf eine frühzeitige Ernährungsumstellung zu achten, gefolgt vom unumgänglichen Trinken einer Abführlösung. Die Abführung ist erfolgreich, wenn der Stuhlgang lediglich noch aus klarer oder gelblich durchsichtiger, wässriger Flüssigkeit besteht.

Die Durchführung der Koloskopie erfolgt heutzutage meistens mithilfe einer Kurzsedation. Dies ist keine Narkose, da Sie nicht künstlich beatmet werden müssen, sondern ein rasch und ausreichend tief induzierter Schlaf, der allgemein als äusserst angenehm empfunden wird. Die Untersuchung ist für Sie dadurch schmerzfrei und Sie merken nichts von der Untersuchung.

Die Untersuchung selbst dauert zwischen 30 und 45 Minuten. Bei therapeutischen Massnahmen, beispielsweise Entfernung von Polypen, kann sie auch deutlich länger dauern. Die Beurteilung der Schleimhaut wie auch die Polypenentfernung können in der Regel in der gleichen Untersuchung durchgeführt werden. Allfällige notwendige weitere Massnahmen werden später mit Ihnen besprochen. Relevante Nebenwirkungen sind selten. Es handelt sich vor allem um Blutungen, die meistens während der Untersuchung direkt gestillt werden können. Viel seltener können Komplikationen, beispielsweise eine schwere Blutung, Darmwandverletzungen und/oder Infektion, zu einer Operation führen (Risiko unter 0,1‰).

Bitte beachten Sie, dass aufgrund des Ihnen verabreichten Beruhigungsmittels das Lenken eines Fahrzeuges nach der Untersuchung für 12 Stunden untersagt ist.

Komplikationen einer normalen Darmspiegelung (Koloskopie) sind sehr selten. In diesen Fällen handelt es sich meist um vorübergehende Nebenwirkungen der Schlafmittel. Trotz grösster Sorgfalt kann es bei allen Spiegelungen selten einmal zu einer Verletzung der Wand des Verdauungstraktes (Perforation), einer Blutung oder einer Infektion kommen. Die meisten Komplikationen können endoskopisch oder medikamentös behoben werden. Sehr selten ist ein operativer Eingriff notwendig. Bei einer Darmspiegelung, die mit einer endoskopischen Intervention einhergeht, beispielsweise Entfernung von Polypen, kommt es etwas häufiger zu Komplikationen (0,5–3%), die ebenfalls meistens endoskopisch oder medikamentös behoben werden können. Nur selten (ca. 0,1% der Fälle) führen die Komplikationen zu einer Operation.

Bei Entfernung von grossen Polypen oder Tumoren oder bei anderen speziellen Massnahmen ist das Komplikationsrisiko etwas höher. Diese Untersuchungen werden aber in der Regel vorgängig mit Ihnen besprochen und häufig auch unter stationären Bedingungen (Kurzhospitalisation im Lindenhofspital) durchgeführt.

Zur Vermeidung von Komplikationen sind Ihre Angaben zu Ihrer Krankengeschichte und zu Ihren Medikamenten, insbesondere zu Ihrem Blutverdünner, sehr wichtig. Diese Angaben wird eine unserer Fachpersonen, welche Sie für die Untersuchung vorbereiten und aufklären wird, mit Ihnen gemeinsam besprechen und erfassen.

Sigmoidoskopie (Enddarmspiegelung)

Bei der Rekto-/Sigmoidoskopie (Enddarmspiegelung) werden die letzten 30 bis 40 Zentimeter des Dickdarmes, des sogenannten S-Darms, inkl. Enddarm und After, untersucht. Im Gegensatz zur Koloskopie (Dickdarmspiegelung), wo der gesamte Dickdarm gespiegelt wird.

Häufige Gründe für eine Rekto-/Sigmoidoskopie sind unklare anale Blutungen, verdächtiger Tastbefund, aus dem After austretender Schleim oder Eiter und chronisch entzündliche Darmkrankheiten, häufig auch akute Unterbauchbeschwerden.

Häufige Befunde bei einer Rekto-/Sigmoidoskopie sind Polypen, entzündliche Veränderungen, Divertikulitis (entzündete Darmwandausstülpungen), ausgeprägte Hämorrhoiden usw.

Die Vorbereitung für die Rekto-/Sigmoidoskopie erfolgt in der Regel durch die Reinigung des Enddarmes mittels zweier Einläufe, welche wir Ihnen direkt bei uns in der Praxis verabreichen. Auch durch die Einnahme eines Abführmittels kann eine gute Vorbereitung erzielt werden. Des Weiteren müssen Sie für diese Untersuchung nüchtern sein, das heisst, dass Sie 6 Stunden vor der Untersuchung nichts mehr essen dürfen. Innerhalb dieser Zeit dürfen Sie bis 2 Stunden vor der Untersuchung Wasser trinken.

Die Durchführung der Rekto-/Sigmoidoskopie erfolgt heutzutage meistens mithilfe einer Kurzsedation. Dies ist keine Narkose, da Sie nicht künstlich beatmet werden müssen, sondern ein rasch und ausreichend tief induzierter Schlaf, der allgemein als äusserst angenehm empfunden wird. Die Untersuchung ist für Sie deshalb schmerzfrei und Sie merken nichts von der Untersuchung. Die Untersuchung selbst dauert zwischen 20 und 30 Minuten.

Bitte beachten Sie, dass aufgrund des Ihnen verabreichten Beruhigungsmittels das Lenken eines Fahrzeuges nach der Untersuchung für 12 Stunden untersagt ist.

Komplikationen einer normalen Darmspiegelung (Koloskopie) sind sehr selten. In diesen Fällen handelt es sich meist um vorübergehende Nebenwirkungen der Schlafmittel. Trotz grösster Sorgfalt kann es bei allen Spiegelungen selten einmal zu einer Verletzung der Wand des Verdauungstraktes (Perforation), einer Blutung oder einer Infektion kommen. Die meisten Komplikationen können endoskopisch oder medikamentös behoben werden. Sehr selten ist ein operativer Eingriff notwendig. Bei einer Darmspiegelung, die mit einer endoskopischen Intervention einhergeht, beispielsweise Entfernung von Polypen, kommt es etwas häufiger zu Komplikationen (0,5–3%), die ebenfalls meistens endoskopisch oder medikamentös behoben werden können. Nur selten (ca. 0,1% der Fälle) führen die Komplikationen zu einer Operation.

Bei Entfernung von grossen Polypen oder Tumoren oder bei anderen speziellen Massnahmen ist das Komplikationsrisiko etwas höher. Diese Untersuchungen werden aber in der Regel vorgängig mit Ihnen besprochen und häufig auch unter stationären Bedingungen (Kurzhospitalisation im Lindenhofspital) durchgeführt.

Zur Vermeidung von Komplikationen sind Ihre Angaben zu Ihrer Krankengeschichte und zu Ihren Medikamenten, insbesondere zu Ihrem Blutverdünner, sehr wichtig. Diese Angaben wird eine unserer Fachpersonen, welche Sie für die Untersuchung vorbereiten und aufklären wird, mit Ihnen gemeinsam besprechen und erfassen.

Starre Rektoskopie (Mastdarmspiegelung)

Bei der starren Rektoskopie werden die Hämorrhoidalzone und das Rektum (Mastdarm) untersucht.

Häufige Gründe für eine starre Rektoskopie sind hellrote Blutbeimengungen im Stuhl, am Toilettenpapier oder in der Toilettenschüssel, Stuhlinkontinenz, Beschwerden bei der Stuhlentleerung, Schmerzen, Brennen oder Juckreiz im After oder Hämorrhoidalbeschwerden.

Die Vorbereitung für die starre Rektoskopie erfolgt durch die Reinigung des Enddarmes durch anales Einführen eines Zäpfchens (z.B. Bulboid Supp., rezeptfrei erhältlich in der Apotheke) 2 Stunden vor der Untersuchung.

Die Durchführung der starren Rektoskopie erfolgt in der Regel in wachem Zustand und dauert ca. 15 Minuten (je nach Therapie).