Häufig gestellte Frage (FAQ)

Sind die Untersuchungen gefährlich?

Im Allgemeinen nicht. Sowohl die Gastroskopie (Magenspiegelung) wie auch die Koloskopie (Darmspiegelung) gelten als Niedrigrisiko-eingriffe, bei denen relevante Komplikationen selten sind.

Medizinisch nicht relevante Komplikationen, beispielsweise Unwohlsein nach der Untersuchung, leichtes abdominales Druckgefühl, intensives Hungergefühl oder kurzzeitige Beschwerden, können selbstverständlich jederzeit auftreten, ebenso Übelkeit, Kopfschmerzen und andere Beschwerden.

Diese repräsentieren jedoch keine medizinische Erkrankung oder relevante medizinische Komplikation.

Echte Komplikationen, beispielsweise Blutungen, sind in Abhängigkeit von anderen Faktoren bei einzelnen Patientengruppen, wie Patienten mit starker Blutverdünnung oder erhöhter Blutungsneigung, selbstverständlich häufiger. Perforationen sind mittlerweile äusserst selten und treten am ehesten bei vorgeschädigtem Gewebe oder im Rahmen invasiver Massnahmen wie einer Gewebeabtragung, zum Beispiel beim Abtragen von Polypen auf.

Leider lässt sich vorgängig nicht erkennen, bei welchem Patienten Komplikationen oder Nebenwirkungen auftreten. Es besteht daher wie in der Medizin generell keine Möglichkeit, vorgängig alle möglichen Komplikationen oder Nebenwirkungen vorauszusehen, zu besprechen oder garantiert zu vermeiden.

Muss ich mich auf die Untersuchungen speziell vorbereiten?

Jede Untersuchung bedarf einer exakten Vorbereitung, welche sich je nach Untersuchung bzw. Behandlung unterscheidet.

Beispielsweise für die Darmuntersuchungen erhalten Sie ein Vorbereitungsblatt von uns oder von Ihrem Hausarzt bzw. zuweisenden Arzt, auf dem aufgeführt ist, wie die Untersuchungen vorzubereiten sind. Wir bitten Sie, sich anhand dieses Blatts zu orientieren und sich im Zweifel lieber intensiver als weniger intensiv vorzubereiten.

Falls Sie sich der Vorbereitung nicht sicher sind, wenden Sie sich bitte an unser Praxisteam. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

Muss ich wirklich die ganze Abführlösung trinken?

Ja! Wir bitten Sie sogar explizit, die Abführlösung wenn irgendwie möglich gesplittet zu trinken, d.h. einen Teil am Vortag der Untersuchung und einen Teil am Untersuchungstag spätestens 4 Stunden vor der Untersuchung selbst. Es ist erwiesen, dass eine gesplittete (geteilte) Vorbereitung die Beurteilbarkeit der Darmschleimhaut deutlich erhöht. Zudem hat die Schweizerische Gesellschaft für Gastroenterologie in den neuen Richtlinien ebenfalls eine Mindestqualität für Vorbereitung vorgeschlagen, weswegen wir hier bis zu einem gewissen Grad gebunden sind, bei Nichterreichen dieser Mindestanforderung die Untersuchung zur dringenden Wiederholung zu empfehlen.

Durch Kühlstellen der angerührten Abführlösung oder die Beimischung von durchsichtigem Sirup (kein roter Sirup, weil es sonst praktisch unmöglich ist, eine allfällige Blutung zu erkennen) kann der unangenehme Geschmack der Abführlösung verbessert werden. Eine gute Vorbereitung, wenn auch unangenehm, verhindert meistens auch eine Wiederholung der Untersuchung mit erneuter Vorbereitung.

Lassen sich die Beschwerden nicht auch in einem Gespräch abklären?

Im Allgemeinen hat der Hausarzt, wenn er Sie zu uns überweist, die Möglichkeiten der Vorabklärungen bereits mittels Blutuntersuchungen, Stuhluntersuchungen oder im Rahmen einer Anamnese und körperlicher Untersuchungen bereits ausgenutzt und benötigt nun die Information, die durch die endoskopischen Untersuchungen sowohl vonseiten der Bildgebung als auch vonseiten der Gewebegewinnung besteht.

In den meisten Fällen lassen sich insbesondere die Ergebnisse einer Vorsorgeuntersuchung nicht im Gespräch klären. Auch lassen sich allfällige Unverträglichkeiten von bestimmten Nahrungsbestandteilen wie Getreide (Zöliakie), Frucht- oder Milchzucker selbst anhand einer ausführlichen Anamnese nicht beweisen oder vollumfänglich ausschliessen.

Wie kommen die unterschiedlichen Vorsorgeintervalle zustande?

Nach aktuellem Kenntnisstand aus medizinischen Studien zeigen verschiedene Gewebe- und Polypenarten sowie die Grösse und Anzahl von Polypen verschiedene Risikokonstellationen für eine bösartige Erkrankung in der Zukunft. Auch eine positive Familiengeschichte mit Darmpolypen oder Darmkrebs beeinflusst das Vorsorgeintervall.

Die Intervalle sind prinzipiell so gewählt, dass mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in der Zwischenzeit kein Krebs auftritt. Bei nicht ausreichend gereinigtem Darm muss aus Sicherheitsgründen das Intervall verkürzt werden.

Wir entfernen grundsätzlich alle Polypen, die wir als solche erkennen, und versuchen hiermit, Ihnen das höchstmögliche Mass an Sicherheit für das vorgeschlagene Vorsorgeintervall zu bieten.

Was sind Polypen eigentlich?

Polypen im Dickdarm sind kleine, in der Regel noch gutartige Tumore, die eine Vorstufe eines Dickdarmkrebs darstellen. Es gibt verschiedene Polypenarten mit unterschiedlichem Risiko zur bösartigen Entartung. Deswegen muss man diese entfernen und dann im Labor unter dem Mikroskop weiter untersuchen, um das Risiko besser einschätzen zu können. Ihr Hausarzt oder zuweisender Arzt erhält einen entsprechenden Bericht. Es ist deshalb wichtig, dass Sie ca. 1 Woche nach der Untersuchung mit Ihrem Arzt Kontakt aufnehmen, um die Resultate und Konsequenzen zu besprechen.

Wichtig ist, zu wissen, dass der Dickdarmkrebs die zweithäufigste Krebstodesursache in der westlichen Welt darstellt und zu 90% mittels regelmässiger Dickdarmspiegelung verhindert werden kann.

Ich nehme Blutverdünner. Was muss ich beachten?

Besprechen Sie die Einnahme bzw. das Absetzen des Blutverdünners wenn möglich mit Ihrem Hausarzt. Falls Sie als Überbrückung der Einnahme von blutverdünnenden Tabletten eine Spritze machen müssen, beachten Sie bitte, dass Sie mindestens 24 Stunden vor der Untersuchung keine Spritze mehr machen.

Falls Ihr Hausarzt nicht erreichbar ist, rufen Sie bei Unklarheiten bei uns in der Praxis an. Wir helfen Ihnen gerne weiter.